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1.
Erscheinungsdatum:
25.01.1996
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Archäologen
fanden
bei
Grabungen
am
Lortzingplatz
Reste
eines
1.000
Jahre
alten
Gartenzaunes.
Es
stellt
sich
die
Frage,
warum
damals
jemand
ein
unwegsames,
morastiges
Grundstück
mit
einem
Zaun
versah.
Der
Poggenbach
floß
damals
noch:
er
kam
aus
der
Wüste
und
mündete
bei
der
heutigen
Vitischanze
in
die
Hase.
Um
850
wurden
Händler
und
Kaufleute
aus
der
Domburg
ausquartiert
und
jenseits
des
Poggenbaches
angesiedelt.
Historischer
Rückblick.
Überschrift:
Archäologen stießen auf 1000jährigen Gartenzaun
Zwischenüberschrift:
Überraschung am Markt: Stadtentwicklung im Morast
Artikel:
Originaltext:
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
Schon
vor
1000
Jahren
hatten
die
Osnabrücker
kaum
Wichtigeres
im
Sinn,
als
ein
neues
Grundstück
erst
einmal
einzuzäunen.
Einen
"
Gartenzaun"
aus
dem
späten
10.
Jahrhundert
legten
die
Archäologen
jetzt
auf
dem
Lortzingplatz
frei.
Hinter
der
heutigen
Stadtbibliothek
muß
also
schon
damals
eine
Parzelle
angelegt
worden
sein.
Für
den
Stadt-
und
Kreisarchäologen
Prof.
Dr.
Wolfgang
Schlüter
eine
handfeste
Überraschung.
Exakt
dort,
wo
die
Grundstücke
Markt
7
(Stadtbibliothek)
und
Markt
8
(Sergios
Cafeteria)
aneinanderstoßen,
muß
vor
über
1000
Jahren
ein
emsiger
Siedler
sein
Anwesen
markiert
haben.
Er
schlug
eine
Reihe
von
Staken
in
den
morastigen
Boden
am
Ufer
des
Poggenbachs.
Den
Grabungstechniker
Budo
Zehm
bewegt
die
Frage,
was
einen
Menschen
wohl
damals
veranlaßt
haben
mag,
so
ein
unwegsames
Stückchen
Land
zum
Nachbarn
hin
abzutrennen.
Dort,
wo
heute
der
Lortzingplatz
ist,
floß
damals
der
Poggenbach,
ein
Wässerchen,
das
aus
der
Wüste
kam
und
an
der
Vitischanze
(die
es
damals
natürlich
noch
nicht
gab)
in
die
Hase
mündete.
Eine
Schleife
dieses
Baches
trennte
den
heutigen
Markt
von
der
Domburg.
Nach
den
Erkenntnissen
der
Archäologen
wurden
Handwerker
und
Kaufleute
um
850
aus
der
Domburg
ausquartiert.
Sie
gründeten
eine
Siedlung
jenseits
des
Poggenbaches
-
den
Markt.
Bisher
gingen
die
Historiker
davon
aus,
daß
sich
diese
Ansiedlung
bis
zur
Verleihung
des
Markt-
,
Münz-
und
Zollprivilegs
im
Jahre
1002
recht
langsam
entwickelte.
Doch
jetzt
wurden
neben
dem
Zaun
auch
spätere
Pfostesetzungen
entdeckt,
die
einen
anderen
Schluß
zulassen:
Womöglich
war
im
IO./
11.
Jahrhundert
die
Bevölkerungsdichte
schon
so
groß,
daß
selbst
die
feuchten
Bachniederungen
erschlossen
wurden.
Der
jetzt
freigelegte
Zaun
muß
also
im
Zusammenhang
mit
dieser
frühen
Epoche
der
Stadtentwicklung
gesehen
werden.
Daß
sich
die
Holzsta-
Von
der
Neuzeit
bis
ins
Mittelalter
ken
bis
ins
20.
Jahrhundert
gehalten
haben,
dürfte
der
Feuchtigkeit
in
2,
60
Meter
Tiefe
zu
verdanken
sein.
In
der
ehemaligen
Bachniederung
steht
gewöhnlich
so
viel
Grundwasser,
daß
an
Grabungen
gar
nicht
zu
denken
wäre
Die
Archäologen
kommen
nur
deshalb
zum
Zuge,
weil
es
seit
mehr
als
einem
halben
Jahr
kaum
geregnet
hat.
Für
Wolfgang
Schlüter
und
Bodo
Zehm
ist
der
Fund
vom
Lortzingplatz
so
sensationell,
weil
sie
zum
ersten
Mal
eine
ungebrochene
Schichtenfolge
von
der
Neuzeit
bis
ins
Mittelalter
angetroffen
haben
-
und
die
ist
sogar
in
einem
ausgesprochen
guten
Erhaltungszustand.
Datieren
läßt
sich
die
jetzt
freigelegte
Schicht
durch
Keramikscherben,
die
eindeutig
dem
10.
Jahrhundert
unser
Zeitrechnung
zugeordnet
werden.
Einen
halben
Meter
höher
stießen
die
Archäologen
auf
einen
jüngeren
Horizont.
Holzpfosten
aus
dieser
Schicht
hat
ein
Dendrochronologe
(ein
Wissenschaftler,
der
auf
die
Untersuchung
von
Jahresringen
spezialisiert
ist)
,
auf
die
Zeit
von
1161
bis
1201
taxiert.
Um
1200.
soviel
wissen
die
Historiker,
begann
in
Osnabrück
der
Bau
der
Stadtmauer,
Parzellen
wurden
neu
geordnet
und
Straßenzüge
so
angelegt,
wie
sie
zum
Teil
noch
heute
erhalten
sind.
Die
feuchte
Schleife
des
Poggenbachs
schüttete
man
mit
Müll
zu.
Später
entstanden
nebenan
verschiedene
Gebäude,
auch
eine
Latrine
aus
dem
16.
Jahrhundert,
die
für
die
Archäologen
ebenfalls
sehr
aufschlußreich
ist.
Das,
was
vom
mittelalterlichen
Zaun
geblieben
ist,
wird
sich
nicht
lange
an
der
frischen
Luft
halten.Um
die
Reste
der
Staken
zu
konservieren
müßten
sie
einige
Jahre
in
einer
Zuckerlösung
aufbewahrt
werden,
so
wie
man
das
auch
schon
mit
Wikingerschiffen
gemacht
hat.
Für
Wolfgang
Schlüter
ist
die
Entdeckung
selbst
jedoch
wichtiger
als
das
Material.
Untersuchen
möchte
er
nach
Möglichkeit
einen
Baumstumpf
neben
dem
Zaun,
der
ebenfalls
bei
den
Grabungen
zum
Vorschein
gekommen
ist.
Es
könnte
sich
um
eine
Weide
handeln.
Fotountertitel
VOR
1000
JAHREN
die
Grenze
markiert:
In
2,
60
Meter
Tiefe
stießen
die
Archäologen
auf
den
Stakenzaun.
(Bildmitte)
.
Dr.
WoIfgang
Schlüter
zeigt
auf
einen
Baumstumpf
aus
jener
Zeit,
links
im
Bild
Grabungstechniker
Bodo
Zehm.
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert