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1.
Erscheinungsdatum:
06.01.1989
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
S.
15:
Der
Umweltschutzexperte
Dr.
Wolf
Eberhard
Barth
aus
St.
Andreasberg
wies
bei
einem
Vortrag
vor
dem
Westfälischen
Anglervereinigung,
den
auch
Vertreter
der
Unterhaltungsverbände
Obere
Hunte
und
Obere
Hase
bewohnten,
auf
den
Umweltschutz,
der
Renaturierung
und
die
Notwendigkeit
der
ERhaltung
der
Artenvielfalt.
Überschrift:
Zum Wiederaufbau braucht die Natur Jahrtausende
Zwischenüberschrift:
Umweltschutzexperte sprach auf Einladung der NWA
Artikel:
Originaltext:
Zum
Wiederaufbau
braucht
die
Natur
Jahrtausende
Umweltschutzexperte
sprach
auf
Einladung
der
NWA
Osnabrück.
Mit
eindringlichen
Worten
hat
Dr.
Wolf
Eberhard
Barth
(St.
Andreasberg)
,
anerkannter
Fachmann
in
Fragen
für
Umweltschutz
und
Renaturierung,
auf
die
Notwendigkeit
der
Erhaltung
der
Artenvielfalt
und
der
dafür
erforderlichen
Lebensräume
hingewiesen.
In
einem
Vortrag,
zu
dem
die
Niedersächsisch-
Westfälische
Anglervereinigung
(NWA)
unter
anderem
auch
Vertreter
der
Unterhaltungsverbände
Obere
Hunte
und
Obere
Hase
sowie
die
Gewässerwarte
eingeladen
hatte,
wies
Barth
daraufhin,
dass
derzeit
Jahr
für
Jahr
keine
Fläche
von
60
000
Hektar
[naturnaher
Landschaft
in
wirtschaftliche
Nutzfläche
•
umgewandelt
würde.
Damit
gehe,
so
der
Umweltschutz-
Experte,
in
atemberau-
jbender
Geschwindigkeit
eine
fArtenverarmung
einher.
Pro
Jahr
würden
60
bis
80
Organismen
aussterben.
55
Prozent
der
Säugetiere,
54
Prozent
der
Vö-
igel
und
67
Prozent
der
Kriechtiere
seien
vom
Aussterben
bedroht.
Nach
den
Worten
des
(Referenten
benötigt
die
Natur
30
000
Jahre,
um
wieder
aufzubauen,
was
die
Menschheit
tin
zehn
Jahren
vernichtet
hat.
Diese
Erkenntnis
sei
längst
nicht
mehr
als
Panikmache
politischer
Randgruppen
abzuwerten;
sie
sei
Forschungsergebnis
von
anerkannten
Wissenschaftlern,
betonte
Dr.
Barth.
Die
Verminderung
einiger
Arten
bewirke
zugleich
eine
explosive
Vermehrung
anderer
Arten,
wobei
sich
Monokulturen
noch
begünstigend
auswirken.
Als
Beispiel
führte
der
Referent
die
Vermehrung
des
Borkenkäfers
an:
Aus
zwei
Tieren
würden
1,
2
bis
1,
5
Millionen
Borkenkäfer
in
einem
einzigen
Jahr.
Als
Gegenmittel
verwende
man
in
zunehmendem
Maße
Gifte.
Dabei
habe
eine
Verzehnfachung
des
Chemieeinsatzes
zu
einer
Verdoppelung
des
landwirtschaftlichen
Ertrages
geführt.
Weltweit
seien
bereits
400
Insektenarten
immun
gegen
Pestizide.
Mit
jeder
Pflanzenart,
die
aussterbe,
würden
5
bis
25
Tierarten
verschwinden.
Als
Beispiel
führte
Dr.
Barth
die
Weide
an,
die
200
Insektenarten
beherberge,
sowie
die
Erle,
die
für
70
Insektenarten
Lebensraum
sei.
Die
artenreichsten
Ökosysteme
seien
die
Gewässer
mit
ca.
3000
Tierarten.
Seit
den
60er
Jahren
seien
25
000
Kilometer
Bachläufe
ausgebaut
worden.
Mit
dem
Abbau
der
Randvegetation,
Röhricht,
Buschwerk
und
Bäumen
seien
die
wichtigsten
Energielieferanten
der
Gewässer
verschwunden.
Laub
der
Weiden
und
Erlen
ernähre
kleinste
Wassertiere,
die
wiederum
Nährtiere
für
Fische
und
Vögel
seien.
Dies
sei
durch
Fischbesatz
nicht
auszuglei-
chen.
Einziges
Gegenmittel
sei
die
Wiederherstellung
der
Produktionskraft
durch
Uferbe-
pflanzung
sowie
die
Schaffung
von
Flachwasser-
und
Laichzonen.
In
jedem
Gewässer
seien
diese
Zonen
die
Quellen
der
Regeneration,
in
denen
ein
Kreislauf
über
Bakterien,
Urtierchen
(Pantoffeltierchen,
Wimperntierchen)
,
Algen,
Moose,
Röhricht
für
Selbstreinigung
und
Produktionskraft
sorgen
würden.
Das
Aussetzen
von
allem,
was
schwimmen
könne,
würde
oft
das
Gegenteil
bewirken.
Fischtreppen
als
gutgemeinte
Maßnahme
zur
Erhaltung
eines
durchgängigen
Ökosystems
sollten
nach
Ansicht
von
Dr.
Barth
der
Vergangenheit
angehören.
Eine
weitaus
wirksamere
und
dazu
billigere
Maßnahme
seien
sogenannte
Sohlabstürze,
also
Steinanhäufungen
mit
einem
Gefälle
von
10
bis
20
Grad,
die
nicht
nur
Fischen,
sondern
auch
anderen
Wassertieren
den
Aufstieg
ermöglichen.
Dieter
Freiberg,
Vorsitzender
der
NWA
Osnabrück,
hatte
in
einleitenden
Worten
auf
die
unterschiedlichen
Interessen
zur
Nutzung
insbesondere
der
Fließgewässer
sowie
auf
die
Konflikte,
die
sich
durch
wirtschaftliche
Nutzung
und
umweltschützerische
Bemühungen
ergeben,
hingewiesen.
Es
gebe
jedoch
viele
sichtbare
Re-
naturierungsmaßnahmen,
die
bewiesen,
dass
sowohl
Unter-
haltungsverbände
als
auch
Angler
aus
Fehlern
der
Vergangenheit
gelernt
hätten.
Es
werde
schwerlich
möglich
sein,
den
Urzustand
der
Gewässer
wieder
herzustellen;
es
sei
jedoch
möglich,
Kompromisse
zwischen
den
unterschiedlichen
Nutzungsanfor-
derungen
zu
finden.
Ein
gutes
Beispiel
dafür
sei
die
Schaffung
eines
Biotops
an
der
Hunte
mit
weitgehender
Hilfe
des
Unterhaltungsverbandes
Obere
Hunte.
Autor:
WR