User Online: 12 | Timeout: 05:45Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Bürgerinitiative: Wellmannsbrücke muß bleiben
Zwischenüberschrift:
Bereits 5.000 Unterschriften für den Erhalt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Wir sind nicht gegen ein Spiel- und Spaßbad", stellt Dr. Elmar Schneider klar, " wir wehren uns nur gegen den vorgesehenen Standort." Folgerichtig führt die Bürgerinitiative auch das Ziel ,, Erhaltung des Freibades Wellmannsbrücke" im Namen. Eine Liste mit 5000 Unterschriften, die sie in " allerkürzester Zeit" zusammengetragen haben, sollten ursprünglich gestern nachmittag im Beisein der Presse der Oberbürgermeisterin überreicht werden. Dazu war Ursula Flick offenbar nicht bereit, so daß der Termin platzte. Schneider: ,, Diese Unterschriften dokumentieren, daß in der Bevölkerung kein Rückhalt für eine Schließung des Freibades Wellinannsbrücke vorhanden ist."

Entgegen der Meinung des städtischen Sportamtes vertritt die Bürgerinitiative die Auffassung, daß sich das Freibad in einem ausgezeichneten Zustand befindet. Gelobt wird die gepflegte Anlage. Und Wolf Sudowe ergänzt: ,, Es gibt Leute, die fahren nicht mehr ins Moskau, sondern hierhin." Die seit dem Autobahnbau fehlenden Umkleideräume seien für die vielen Sommergäste kein Hindernis.

Unverständlich sei es für viele Badegäste, daß das Geld, das der Bund als Ausgleich für den Bau neuer Umkleiden gezahlt habe von 650 000 DM ist die Rede - offenbar im leeren Stadtsäckel verschwunden ist. Doch die Bürgerinitiative hat noch andere Zahlen parat: Nur etwa drei Prozent des Gesamtaufwandes für die städtischen Bäder seien der Wellmannsbrücke im letzten Jahr zugeflossen.

5000 Badegäste

Sommertags seien nicht selten bis zu 5000 Badegäste täglich aus den benachbarten Ortsteilen herbeigeströmt. Sie haben zwar die Annehmlichkeit des kostenfreien Eintritts genutzt. Schneider: " Das will hier keiner, warum sollen wir nicht auch den normalen Eintrittspreis zahlen?"

Das geplante Spiel- und Spaßbad werde sich wirtschaftlich nicht tragen auch bei Tagespreisen von 30 DM nicht. Die ausgefallene Saunaanlage werde nicht nur den öffentlichen, sondern auch den anderen privaten Schwitzbädern die Kunden wegnehmen. Mit einem Minus von 25 bis 30 Prozent wird gerechnet, nachdem sich die schlimmen Erwartungen der Branche in anderen Städten bewahrheitet hätten.

Der Verkauf des Geländes Wellmannsbrücke durch die Stadt würde zwar auf der Einnahmeseite rund 1, 6 Mio. DM einbringen, andererseits müsse die Stadt erhebliche Leistungen für die Verkehrserschließung des Bereiches z. B. Seilerweg aufwenden die Einnahmen würden von den Ausgaben wieder aufgefressen, meinen Schneider und Sudowe.

Die Bürgerinitiative für die Erhaltung der Wellmannsbrücke sei nicht gegen die moderne Freizeitanlage, hält nur den Standort für falsch. Ihrer Ansicht nach seien Standorte wie der Attersee oder in Nähe der Autobahnanschlußstelle Natbergen (bei Rahenkamp) geeigneter. Die Stadt müsse beim Festhalten am diskutierten Staudort mit Anliegerklagen rechnen, wenn sie ihr Verkehrskonzept durchboxen wolle.

Als merkwürdig bezeichneten die Sprecher der Initiative auch die Argumentation der Stadt, die sich von der Millionen-Investition Aufträge für die heimische Bauwirtschaft verspricht. Merkwürdig sei es deshalb, weil als Planer ein sehr großes Hamburger Bauunternehmen auftrete, das sicherlich selbst ein gewichtiges Interesse an den eigenen Auftragsbüchern habe.

Auch vor Gericht

Schneider und Sudowe bedauerten, daß sich bislang Ratsmitglieder, die den positiven Beschluß zum Spiel-und Spaßbad mitgetragen haben, noch nicht der Diskussion in den betroffenen Ortsteilen gestellt hätten: " Wir haben den Eindruck, daß selbst dieörtlichen Ratsvertreterkneifen."

Schneider kündigte an, mit allen Mitteln gegen die Schließung des Freibades Wellmannsbrücke anzugehen. Die Stadt werde das ,, höhere Interesse", das für eine entsprechende Bebauungsplanänderungvorliegen müsse, nicht nachweisen können. Schneider: ,, Wir haben finanzielle Mittel, um ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht durchzuziehen." pr-
Autor:
pr-


Anfang der Liste Ende der Liste