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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Tiefbauer schlagen Alarm: Kanäle einsturzgefährdet
Zwischenüberschrift:
Nachdenkliche Gesichter im Ausschuß. Höhere Gebühren?
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:

Das Tiefbauamt schlägt Alarm: Viele Kanäle unter den Straßen von Osnabrück sind einsturzgefährdet. Vor allem im Stadtteil Schinkel haben die mittlerweile 60 Jahre alten Rohre oftmals Risse, stellenweise fehlt der Boden, und an etlichen Stellen kommt der schmutzige Inhalt mit dem Grundwasser in Berührung. Im Bauausschuß informierte die Verwaltung über das Ausmaß der Schäden und richtete an die Politiker den eindringlichen Appell, im nächsten Haushaltsplan mehr Mittel für die Kanalsanierung bereitzustellen. Das Dilemma: Mit Kanalgebühren wurden in der Vergangenheit häufig andere Haushaltslöcher gestopft. Jetzt fehlt das Geld dort, wo es eigentlich hinfließen sollte.

Nachdenkliche Gesichter gab es im Bauausschuß, als Klärwerksleiter Hans Schnier einen Videofilm vorführte, den eine fahrbare Kamera in der ,, Unterwelt" aufgezeichnet hatte. Ins Innere der Kanäle eindringende Baumwurzeln wurden dort sichtbar, Risse und eintretendes Grundwasser. " Wir haben Strecken dabei, wo praktisch der gesamte Boden fehlt", vermerkte der Klärwerksleiter.

Der Film belegte, daß manche Rohre nur noch aus Scherben bestehen, die lediglich vom Außendruck zusammengehalten werden. Schnier verglich die Situation mit einer Tasse, deren Bruchstücke nur deshalb nicht auseinanderfallen, weil ein Bindfaden sie daran hindert. Etliche Betonrohre seien mittlerweile so instabil, daß ihnen schon ein Fußtritt den Rest geben könne.

Einstürze habe es in der Vergangenheit mehrfach gegeben. Wenn nicht bald etwas geschehe, meinte Hans Schnier in der Ausschußsitzung, dann drohten weitere Gefahren: " Wir schieben das Ganze vor uns her, und der Umfang der Schäden nimmt zu." Das sei nicht nur kostenträchtig, auch Unfälle könnten sich dadurch ergeben.

Warum Kanäle nicht ewig halten, wurde ebenfalls deutlich: Der Straßenverkehr hat zugenommen, Erschütterungen schwerer Fahrzeuge wirken sich verheerend im Unterbau der Straßen aus. Kriegsschäden sind oft nur provisorisch ausgebessert worden, und der damals verwendete Beton erreichte nicht die Dauerfestigkeit wie der heutige. Regenwasserrohre, die normalerweise nicht säurebeständig ausgeführt sind, leiden möglicherweise auch unter dem sauren Regen. Ein weiteres Problem für die Tiefbauer ist die hydraulische Überlastung vieler Kanäle.

Tiefbauamtsleiter Kurt Jäger machte deutlich, das eigentliche Problem sei finanzieller Natur: ,, Wir brauchen eine erhebliche Aufstockung der Mittel." Er nannte auch gleich eine mögliche Quelle: Die Schmutzwassergebühren seien so außerordentlich niedrig, selbst bei einer Anhebung um mehrere Groschen pro Kubikmeter werde Osnabrück auf diesem Gebiet die mit Abstand billigste


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