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1.
Erscheinungsdatum:
27.06.1900
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Sitzung
der
städtischen
Kollegien
vom
26.06.:
Die
Diskussion
über
einen
Abbruch
oder
Erhalt
der
Walltürme
und
in
letzterem
Fall
ihre
Verschönerung
(Bepflanzung)
.
Überschrift:
Lokales und Provinzielles.
Artikel:
Originaltext:
Aus
der
gestrigen
Sitzung
der
städtischen
Kollegien
...
Zu
dem
weiteren
Punkte
der
Tagesordnung:
"
Anlage
einer
Dachrinne
am
Bürgergehorsam"
(bei
der
alten
Infanterie-
Kaserne)
führte
Herr
Senator
Reimerdes
aus,
daß
die
Promenaden-
Kommission
sich
dahin
schlüssig
geworden
sei,
sämtliche
alten
Türme
mit
Efeu
oder
Kletterwein
zu
bepflanzen,
damit
das
wenig
schöne
Mauerwerk
möglichst
verdeckt
werde.
Zur
Verhinderung
des
dem
Rankenberg
sehr
nachteiligen
Tropfenfalles
sei
jedoch
zunächst
die
Anbringung
einer
Rinne
erforderlich,
die
im
vorliegenden
Fall
etwa
300
M.
Unkosten
verursache.
Herr
Schemmann
gibt
anheim,
ob
es
nicht
zweckmäßig
sei,
die
sämtlichen
noch
gebenden
alten
Walltürme
abzubrechen.
(Lebhaftes
Oho
von
verschiedenen
Seiten)
.
Freundliche
Erinnerung
knüpft
sich
keineswegs
an
diese
Türme,
sie
seien
lediglich
Denkmäler
mittelalterlicher
Rauheit,
die
auch
der
Verschönerung
des
Stadtbildes
in
keiner
Weise
zustatten
käme.
(Lebhafter
Widerspruch)
.
In
historischen
Erinnerungen
werde
durch
Erhaltung
der
Vitischanze
Genüge
getan.
Herr
Erdbrink
bemerkt,
daß
er
hinsichtlich
des
"
Plümers
Turm"
schon
früher
einen
ähnlichen
Antrag
gestellt
habe,
der
jedoch
unter
Hinweis
auf
historische
Rücksichten
ebenfalls
als
nicht
diskutabel
bezeichnet
worden
sei.
Herr
Middendorff
hofft
nicht,
daß
die
Anregung
des
Herrn
Schemmann
Unterstützung
finden
werde;
diese
alten
Zeugen
der
früheren
Befestigungen
dürfe
man
unter
keinen
Umständen
verschwinden
lassen,
er
werde
niemals
einwilligen,
sie
dem
Erdboden
gleichzumachen.
Herr
Senator
Reimerdes
schließt
sich
den
Ausführungen
des
Vorredners
vollständig
an.
Diese
alten
Wahrzeichen
der
Stadt
müßten
auf
jeden
Fall
stehenbleiben,
diese
Ansicht
habe
auch
Gartendirektor
Tripp
auf
dem
letzten
Städtetage
ganz
entschieden
betont
mit
dem
Bemerken,
daß
solche
charakteristische
Denkmäler
erhalten
werden
müßten.
Osnabrück
sei
keine
neue,
sondern
eine
alte,
geschichtlich
denkwürdige
Stadt,
und
darauf
sei
man
stolz.
Deshalb
solle
man
jene
Wahrzeichen
aber
auch
nicht
niederreißen,
sondern
sie
zu
erhalten
und,
wie
beabsichtigt,
nach
außen
hin
möglichst
freundlich
auszugestalten
suchen.
Senator
Haarmann:
Ich
schließe
mich
den
beiden
letzten
Herren
Vorrednern
an
und
bitte
sie,
diese
alten
ehrwürdigen
Denkmäler
nicht
anzutasten.
Sollen
sie
einmal
niedergelegt
werden,
so
wollen
wir
das
denen,
die
nach
uns
kommen,
überlassen,
wir
aber
wollen
uns
an
diesen
Denkmälern
nicht
versündigen.
Vom
rein
geschäftlichen
Standpunkt
aus
betrachtet
kostet
das
Abbrechen
der
Türme
auch
eine
Summe
Geld.
(Zwischenbemerkung
des
Herrn
Schemmann:
Das
bekommen
wir
wieder
fürs
Material!
);
nun,
jedenfalls
gewinnen
wir
dabei
nichts.
Was
dann
den
Einwand
des
Herrn
Schemmann
betreffend,
die
Verunzierung
des
Stadtbildes
durch
die
Türme
betrifft,
so
habe
ich
bis
jetzt
noch
nicht
gehört,
daß
sich
jemand
in
diesem
Sinne
ausgesprochen
hat.
Das
Gegenteil
ist
der
Fall.
Die
Fremden,
die
nach
Osnabrück
kommen,
fragen
sich
verwundert,
was
das
für
Türme
sind
und
interessieren
sich
dafür.
Also
nicht
bloß
die
Osnabrücker,
sondern
auch
die
Fremden
nehmen
ein
Interesse
daran,
denn
wir
haben
doch
allen
Grund,
den
Fremden
die
Stadt
so
interessant,
wie
nur
möglich
zu
erhalten.
Ich
bitte
Sie,
davon
Abstand
zu
nehmen
und
dem
hier
angeregten
Gedanken
nicht
näher
zu
treten.
Oberbürgermeister
Westerkamp:
Der
Magistrat
werde
auf
die
von
Herrn
Schemmann
gegebene
Anregung
niemals
eingehen.
Der
ideale
Standpunkt
bedinge
die
Erhaltung
der
Türme,
sie
seien
von
hohem
historischen
Wert.
Gerade
durch
diese
historischen
Denkmäler
unterscheide
sich
Osnabrück
von
den
modernen
Städten.
....
Wolle
man
diese
ehrwürdigen
Zeugen
niederreißen,
die
Peripherie
der
Stadt
sozusagen
nivellieren,
so
werde
nur
etwas
mehr
Platz
für
die
Spaziergänger
geschaffen,
das
sei
aber
auch
alles.
Und
dafür
solle
man
der
Satdt
äußerlich
die
alten
historischen
Erinnerungen
nehmen.
Die
Stadtverwaltung
werde
diesem
Gedanken
niemals
nähertreten
können.
Im
übrigen
erklärt
Redner
sich
für
Bewilligung
der
Kosten
zwecks
Anbringung
der
Dachrinne
am
Bürgergehorsam.
Herr
Droop
möchte
noch
20
M.
mehr
bewilligt
sehen,
damit
der
Turm
notwendig
gereinigt
und
von
den
Leuten
wieder
betreten
werden
könne,
er
(Redner)
stelle
die
Anfrage,
wer
denn
schon
einmal
in
diesem
Turm
gewesen
sei.
Herr
Oberbürgermeister
Westerkamp:
Der
Turm
ist
weniger
sehenswert
wegen
seiner
inneren
Einrichtung,
für
seine
Erhaltung
sind
in
erster
Linie
historische
Gründe
maßgebend.
Im
übrigen,
Herr
Droop,
soll
Ihrem
Wunsch
entsprochen
werden.
Wir
werden
den
Turm
inwendig
wieder
als
"
Bürgergehorsam"
einrichten
lassen
(Große
Heiterkeit)
.
Mit
Bewilligung
der
beantragten
300
M.
schließt
die
Debatte
über
diesen
Punkt.