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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Tierwelt am Haseufer
Zwischenüberschrift:
Zum Artikel ,,Keine einzige besondere Pflanze" (Ausgabe vom 12.5.).
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Gegen einen Weg spricht nichts? Wohin hat der Umweltausschuß denn die Lupe gehalten bei der Ortsbesichtigung am 10. Mai?
Die Tierwelt am linken Haseufer hat wohl gleich reißiaus genommen beim Rascheln im Unterholz, als das Foto gestellt wurde, bei dem treuherzig in die Kamera geblickt wird und ein Finger wichtig auf den Plan zeigt, den es gilt mit allen Mitteln durchzusetzen.

Das linke Haseufer in dem Bereich ist bis jetzt noch ein kleines Stück Natur füir Hleckenbraunellen, Stieglitze, Bunt- und Grünspechte, bedrohte Krick- und Knäkenten, Teichhühner, Graureiher, Eisvögel.Gründelenten - um nur einige zu nennen. Ein . . . Umweltausschuß spricht sich einstimmig ür die Zerstörung dieses Bereiches aus.

Ein sozialkostensparender Faktor als Argument für den Plan wird genannt. Beim Bau sollen Sozialhilfeempfanger eingesetzt vverden. Gibt es keine sinnvolleren Beschäftigungsprogramme? Hier wird Geld zum Schaden der Natur in der Konsequenz zum Schaden von uns allen verplempert."

Gita Wagner
Wachsbleiche 31 a
Osnabrück

,,. . . Da zieht ein Häuflein Umweltausschuß-Mitglieder unter der Führung eines Botanik-Professors zwischen Wachsbleiche und Römereschstraße an der Hase entlang, findet keine Pflanzenarten der , Roten Liste' und beschließt dann einstimmig: der geplante Fuß- und Radweg kann gebaut werden. Unabhangig davon, ob man nun Befürworter oder Gegner des Weges ist, sind dazu einige Anmerkungen nötig:

Würde man das Vorkommen von Pflanzenarten der , Roten Liste' als Grundlage dafür nehmen, ob eine Fläche verbaut oder sonstwie versaut werden kann, könne man getrost 90 Prozent aller Freiflächen in Städten preisgeben.

Wer Arten der , Roten Liste' (= wertvoll, erhaltenswert) zum Maß des Flächenschutzes macht, beteiligt sich daran, daß Arten, die nicht auf der , Roten Liste' stehen (= wertlos, nicht erhaltenswert), über kurz oder lang dort landen.

Es ist vermessen, den einen Organismen Wert, den anderen aber quasi , Unwert' zuzuschreiben. Hier spielen sich einzelne Menschen als Richter über lebende Geschöpfe auf. Aus welcher , Ethik' nehmen sie eigentlich ihire Legitimation?

Es ist nach meinen Informationen nicht überprüft worden, inwieweit der betreffende Haseabschnitt Lebensraum für Tiere ist. Für die allermeisten Tierarten ist es nämlich völlig zweitrangig, ob Pflanzen der , Roten Liste' in ihrem Lebensraum vorkommen oder nicht. Gerade Uferzonen stellen häufig sehr sensible Bereiche für die Fauna dar, die es zu erhalten gilt. Solche Informationen erhält man freilich nicht durch eine einmalige Begehung . . .

Und schließlich: Es ist meines Wissens auch nicht überprüft worden, ob die besagten Haseabschnitte wichtige Erlebnisräume für Menschenkinder darstellen und besser unerschlossen bleiben sollten."

Dr. Herbert Zucchi
Liebigstrafle 11a
Osnabrück

,, Keine einzige besondere Pflanze? Jede Pflanze ist etwas Besonderes. Wenn dieser Umweltausschuß allerdings Palmen suchte, war er sicherlich enttäuscht. Ich bin enttäuscht, daß dem zwölfköpfigen Ausschuß einstimmig dieser Vorwand zur Schaffung eines Fuß-und Radweges genügt und er dabei in Kauf nimmt, daß eines der wenigen Biotope in der Stadt zerstört wird, das in Jahrzehnten, geschützt zwischen Bahndamm und Hase, entstanden ist. . .

Außerdem frage ich, wie dieser ca. ein km lange Weg Anbindung finden soll an Wachsbleiche und Römereschstraßie? Ich bin für Fuß- und Radwege - aber nur dann, wenn sie einen Sinn ergeben."

Winfried Stephan
Grüner Weg 20
Osnabrück
Autor:
Gita Wagner, Dr. Herbert Zucchi, Winfried Stephan


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