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1.
Erscheinungsdatum:
24.08.1899
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Die
Diskussion
zur
Herrenteichswallfrage
(ausführlich)
.
Überschrift:
Zur Herrnteichswall-Frage.
Artikel:
Originaltext:
Zur
Herrenteichswall-
Frage.
Mit
Freude
ist
es
zu
begrüßen,
daß,
nachdem
die
öffentliche
Diskussion
in
der
Herrenteichswall-
Frage
angeregt
ist,
aus
der
Mitte
der
Bürgerschaft
heraus
die
Ansichten
über
dieses
für
die
Stadt
so
hochwichtige
Projekt
bekannt
gegeben
und
ausgetauscht
werden.
Die
öffentliche
Besprechung
kann
der
Klärung
der
Meinungen
und
gedeihlichen
Förderung
des
Projektes
nur
dienlich
sein.
Deshalb
sei
es
auch
mir
gestattet,
meines
Theiles
hieran
mitzuwirken.
Was
den
Osnabrückern
den
Herrenteichswall
lieb
und
werth
macht,
ist
nicht
seine
Eigenschaft
als
historisches
oder
monumentales
Bauwerk,
auch
nicht
die
sehr
fragliche
Schönheit
des
Bauwerkes
selbst,
sondern
der
schöne
Spaziergang,
welchen
er
bietet
mit
dem
freien
Blick
über
die
Hase
hinweg
in
die
gegenüber
liegenden
Gärten-
und
Häusergruppen.
Und
sicher
würde
jeder
Osnabrücker
das
Schwinden
dieses
Spazierweges
schmerzlich
empfinden
und
Niemand
der
Abtragung
des
Walles
das
Wort
reden,
wenn
sich
nicht
etwas
schöneres
an
seine
Stelle
setzen
ließe.
Das
ist
aber
m.
E.
der
Fall
in
hohem
Maße.
Es
bietet
sich
hier
eine
Gelegenheit,
wie
sie
so
bald
nicht
wieder
kommen
wird,
das
Bild
der
Stadt
anmuthig
zu
gestalten
und
die
Stadt
um
eine
Zierde
zu
bereichern,
um
welche
uns
manche
andere
Stadt
beneiden
wird.
Und
das
mit
verhältnißmäßig
geringen
Mitteln!
Dieses
Ziel
zu
erstreben,
ist
der
Zweck
der
nachfolgenden
Zeilen.
Das
Stübbensche
Projekt
will
die
Ostseite
des
Walles
mit
einer
sanft
absteigenden
Böschung
versehen
und
den
Wall
in
seiner
jetzigen
Gestalt
belassen.
Neben
dem
Wall
parallel
soll
die
Fahrstraße
laufen,
an
deren
östlicher
Seite
Bauplätze
ausgelegt
werden
sollen.
Um
die
nothwendigen
Aufschüttungen
für
Straße
und
Böschungen
herzustellen,
müssen
Tausende
von
Fudern
Erde
angefahren
werden,
und
der
Straßencanal
muß
verlegt
werden,
weil
der
jetzt
vorhandene
in
die
Böschungen
fällt.
Wollen
die
demnächstigen
Anwohner
einen
Blick
in
die
Ferne
werfen,
so
müssen
sie
in
die
oberen
Etagen
klettern,
da
der
Wall
den
unteren
Räumen
jede
Aussicht
nimmt.
Eine
Verbindungsstraße
von
der
Karlstraße
nach
der
Domsfreiheit
zu
schaffen
ist
unmöglich,
weil
der
Wall
durchbrochen
werden
müßte.
Wahrlich!
wer
sich
dieses
Projekt
betrachtet,
dem
kommt
wohl
unwillkürlich
der
Gedanken:
Das
hätten
wir
hier
auch
gekonnt!
Da
präsentiert
sich
das
Hackländersche
Projekt
mit
seinen
schönen
Promenaden
und
welligen
Linien,
welches
auch
den
Anforderungen
des
Verkehrs
gerecht
wird,
ganz
anders!
Mit
Herrn
Senator
Haarmann
bin
ich
darin
vollkommen
einig,
daß
demselben
der
Vorzug
vor
dem
Stübbeschen
zu
geben
ist,
und
wenn
einmal
die
jetzt
der
Stadt
gehörigen
ehemals
Lodtmannsschen
Grundstücke
zu
Bauplätzen
verwerthet
werden
sollen,
so
kann
nach
meinem
Ermessen
nur
dieses
Projekt
in
Frage
kommen,
welches
den
Villenbesitzern
freien
Blick
gestattet,
und
Luft
und
Licht
Eingang
gewährt.
Dabei
werden
die
Kosten
erheblich
geringer
sein,
weil
das
nothwendige
Aufschüttungsmaterial
aus
dem
Abbruch
des
Walles
gewonnen
wird.
Nun
ist
in
hiesigen
Blättern
eine
weitere
Ansicht
hervorgetreten,
welche
den
Wall
erhalten
und
das
Gelände
östlich
desselben
zu
Anlagen
umwandeln
will.
Der
letztere
Theil
des
Projectes
ist
mir
im
höchsten
Grade
sympathisch
und
entspricht
ganz
der
Ansicht,
welcher
ich
Geltung
verschaffen
möchte.
Mit
dem
ersten
Theile
desselben
kann
ich
mich
indeß
gar
nicht
befreunden.
Der
Charakter
des
Walles
als
historisches
Bauwerk
geht
durch
die
Anschüttungen
allemal
verloren,
ästhetische
Gründe
sprechen
nicht
für
seine
Erhaltung,
das
gärtnerische
und
landschaftliche
Bild
kann
nach
seiner
Entfernung
wesentlich
verschönert
werden.
Soll
der
Wall
nur
erhalten
werden,
weil
er
von
einem
Punkte
aus
das
Spiegelbild
sämmtlicher
Osnabrücker
Thürme
im
Hasebett
gewährt,
so
finde
ich
den
Grund
nicht
hinreichend.
Wenn
etwas
Schönes
geschaffen
werden
soll,
so
muß
das
ganze
Gelände
bis
zur
Hase
hin
einheitlich
behandelt
und
darf
nicht
von
einer
erhöhten
geraden
Linie
durchschnitten
werden.
Es
ist
deswegen
nicht
nothwendig,
daß
der
Wall
vollständig
rasirt
wird.
Im
Gegentheil,
ich
halte
es
sogar
für
weit
schöner,
wenn
beispielsweise
an
den
Endpunkten
des
Walles
erhöhte
Plateaus
erhalten
bleiben,
welche
vielleicht
mit
grottenartigen
Ausbuchtungen
in
der
Mitte
und
schönen
Sitzplätzen
nach
der
Hase
hin
in
Wellenlinien
auslaufen,
Herr
Baurath
Hackländer
ist
der
Ansicht,
daß
eine
Häuserreihe
mit
Vorgärten
dem
Auge
den
unschönen
Anblick
des
Bahndammes
entzieht.
Ich
glaube,
der
Zweck
wird
durch
hübsche
Anpflanzungen
ebenfalls
erreicht
und
möchte
auf
dem
Platze
keine
anderen
Gebäude
sehen,
als
vielleicht
ein
oder
zwei
öffentliche
Gebäude,
welche
inmitten
schöner
Anlagen
den
Platz
zieren
und
durch
diesen
geziert
werden.
Ich
denke
hierbei
in
erster
Linie
an
den
im
Laufe
der
Jahre
nothwendig
werdenden
Neubau
eines
Theaters,
wozu
der
Platz
in
jeder
Hinsicht
geeignet
erscheint.
Eine
weitere
Verschönerung
läßt
sich
vielleicht
erzielen,
es
ist
das
eine
Frage,
über
welche
der
Techniker
noch
gehört
werden
muß,
durch
Schaffung
eines
Weihers
inmitten
der
Anlagen,
zu
welchem
man
das
Wasser
der
Hase
an
der
Herrenteichsbrücke
entnehmen
und
oberhalb
der
Pernickelmühle
wieder
zuführen
könnte.
Die
Anlage
einer
schönen,
breiten,
mit
Bäumen
bepflanzten
Verbindungstraße
vom
Möserplatze
zur
Karlstraße,
sowie
von
der
Karlstraße
zur
Domsfreiheit,
welch
letztere
ich
für
sehr
wünschenswerth
halte,
steht
der
Ausgestaltung
des
Platzes
durchaus
nicht
im
Wege;
sie
muß
nur
gleich
von
Anfang
an
in
Betracht
gezogen
und
die
Anlagen
danach
zugeschnitten
werden.
Nur
ein
Grund
glaube
ich,
kann
ernstlich
als
Hinderungsgrund
geltend
gemacht
werden,
das
ist
die
Kostenfrage.
Ich
bin
aber
der
Ansicht,
daß
dieselbe
bei
einem
für
die
Schönheit
der
Satdt
so
hochwichtigen
Projecte
nicht
allein
ausschlaggebend
sein
kann,
und
bin
überzeugt,
daß
unsere
Nachkommen
es
uns
noch
nach
langen
Jahren
danken
werden,
wenn
wir
die
Gelegenheit,
welche
sich
uns
jetzt
bietet,
eine
wirkungsvolle
und
dauernde
Verschönerung
der
Stadt
herbeizuführen,
nicht
ungenützt
vorübergehen
lassen.
Ein
Blick
in
unsere
Nachbarstadt
Münster
zeigt
uns,
was
dort
für
solche
Zwecke
geopfert
wird,
und
welche
Erfolge
dort
erzielt
sind.
Und
daß
das
Geld
nicht
weggeworfen
ist,
das
ausgegeben
wird,
um
uns
die
Heimath
wohnlich
und
schön
zu
machen,
darin
sind
wohl
alle
einig.
Der
wohlhabende
Bürger
erfreut
sich
an
dem,
was
er
im
Haus
und
Garten
für
sich
schafft;
er
geht
auf
Reisen
und
genießt,
was
die
Welt
Schönes
bietet.
Hier
gilt
es,
etwas
zu
schaffen,
woran
Jeder,
Arm
und
Reich,
seine
Freude
hat,
und
auch
dem,
der
durch
die
Verhältnisse
an
die
Scholle
gefesselt
ist,
Ersatz
zu
bieten
für
das,
was
das
Schicksal
ihm
entzieht.
"
Das
Alte
stürzt,
es
ändert
sich
die
Zeit
und
neues
Leben
blüht
aus
den
Ruinen."
Möge
aus
dem
Zusammenbruch
des
Herrenteichswalles
neues
Leben
sprießen
und
erblühn,
und
ebenso
vielen
Generationen
Freude
gewähren,
wie
das
Alte
gewährt
hat.
M.
Wilkiens.