User Online: 1 |
Timeout: 20:43Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
28.06.1985
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bürger
in
Haste,
Schinkel
und
Dodesheide
klagen
über
einen
zu
hohen
Chlorgehalt
im
Trinkwasser.
Überschrift:
So ein Wasser - nein danke!
Zwischenüberschrift:
Haste, Schinkel, Dodesheide: Klagen über zuviel Chlor im Wasser
Artikel:
Originaltext:
Helga
Lampe
steht
in
Ihrer
Küche
und
öffnet
den
Wasserhahn:
Es
stinkt
penetrant.
Stechender
Chlorgeruch
dringt
in
die
Nase,
fast
weißes
Wasser
plätschert
aus
dem
Hahn.
Spätestens
zu
diesem
Zeitpunkt
ist
ihr
jeglicher
Appetit
auf
eine
Tasse
Kaffee
vergangen.
Bei
diesem
Wasser,
nein
danke!
,,
Soviel
Chlor
wie
im
Moment
hatten
wir
schon
seit
einem
Jahr
nicht
mehr
im
Wasser"
,
versichert
die
Hausfrau.
Sie
ist
nicht
die
einzige
die
klagt.
Eine
vom
staatlichen
Medizinal-
Untersuchungsamt
durchgeführte
Wasserprobe
bringt
Verblüffendes
an
den
Tag:
Genau
0,
2
Milligramm
freies
wirksames
Chlor
(CL2)
wird
auf
einem
Liter
Wasser
nachgewiesen.
Eine
hohe
Dosis,
denn
in
Badeanstalten
beträgt
der
Chlorgehalt
auch
nur
zwischen
0.3
und
0,
6
Milligramm.
In
Bädern
ist
im
Gegensatz
zum
Trinkwasser
diese
Menge
vorgeschrieben,
und
außerdem,
wer
kommt
schon
darauf,
das
Wasser
im
Schwimmbecken
zu
trinken.
Einen
Tag
nach
der
ersten
Wasserprobe
ergibt
eine
neue
Untersuchung
,,
nur"
noch
0,
09
Milligramm
Chlor.
Eine
,,
wundersame"
Wasserverwandlung
innerhalb
eines
Tages?
Die
Geschichte
beginnt
vor
ungefähr
zehn
Wochen,
als
Familie
Lampe
und
andere
Einwohner
im
Gebiet
Dodesheide,
Schinkel
und
Haste
vermehrt
Chlor
im
Wasser
feststellen.
Auf
Anfrage
teilen
die
Stadtwerke
mit,
daß
im
Wasserwerk
Wittefeld
(nordöstlich
von
Bramsche)
,
das
für
die
Versorgung
dieser
Gebiete
zuständig
ist,
die
Behälter
gereinigt
werden
und
darum
mehr
Chlor
erforderlich
ist.
Als
das
Wasser
nach
Wochen
immer
noch
stinkt,
sind
es
nach
Aussage
der
Stadtwerke
Keime,
die
bekämpft
werden
müssen.
Die
Anwohner
werden
vertröstet:
Demnächst
ist
alles
wieder
in
Ordnung!
Günter
Lampe
sitzt
in
der
Küche
und
denkt
an
rosige
Wasserzeiten
zurück:
,,
Vor
Jahren
bekamen
wir
unser
Wasser
aus
Thuine
und
konnten
es
sogar
ungekocht
trinken"
.
Die
,,
Wasserpanscherei"
bemerkte
er
letztes
Jahr,
als
er
seinen
Zierfischen
,,
frisches"
Leitungswasser
zukommen
ließ.
Nach
einigen
Minuten
fingen
sie
an
zu
trudeln,
Stunden
später
waren
sie
tot,
genau
wie
die
Fische
vom
Nachbarn"
,
erinnert
sich
Lampe.
Seine
Goldfische,
etwas
härter
im
Nehmen,
erwischte
es
zwei
Tage
später.
Seit
bei
Lampes
wieder
stark
gechlortes
Wasser
aus
der
Leitung
fließt,
fährt
der
Hausherr
zweimal
die
Woche
ins
Nettetal,
um
in
Zwanzig-
Liter-
Kanisternfrisches
Quellwasser
heranzuschleppen.
"
Meinen
Vögeln
mag
ich
das
Leitungswasser
nicht
geben,
sonst
ergeht
es
ihnen
wie
den
Fischen"
,
argwöhnt
Zuchtexperte
Lampe.
Seinem
Hund
Charlie
stinkt
das
Wasser
so
stark,
daß
er
einen
großen
Bogen
um
seinen
Napf
schlägt
und
lieber
das
Quellwasser
aus
dem
Fischteich
trinkt.
Zum
Duschen
läßt
sich
Charlie
seit
Wochen
nicht
mehr
bewegen.
Aber
auch
Herrchen
hat
beim
Waschen
so
seine
Probleme
mit
dem
chlorhaltigen
Wasser.
Seit
Wochen
juckt
ihm
nach
dem
Duschen
die
Haut.
Jetzt
ist
er
auf
Salben
angewiesen,
die
ihm
Linderung
verschaffen.
Ob
dieses
Hautjucken
vom
Chlor
kommt,
leibt
dahingestellt,
unmöglich
ist
es
jedoch
nicht.
Hautärzte
schließen
nicht
aus,
daß
die
Chemikalie
bei
empfindlichen
Hauttypen
Überreaktionen
hervorruft.
Zurück
zu
den
Stadtwerken,
die
den
Anwohnern
wochenlang
baldige
Verbesserung
versprachen.
Als
den
Verantwortlichen
jedoch
zu
Ohren
kommt,
wieviel
Chlor
im
Wasser
von
Familie
Lampe
nachgewiesen
wurde,
läßt
Abhilfe
nicht
lange
auf
sich
warten.
Schon
wenige
Stunden
nach
der
Probe
erscheint
noch
am
Abend
eine
Kolonne
vom
Störungsdienst
der
Stadtwerke,
die
das
Leitungssystem
in
einem
Teilbereich
Knollstraße
durchspült.
Das
Problem
ist
dort
beseitigt,
der
Chlorgehalt
im
Wasser
unter
0,
1
Milligramm
pro
Liter
gesunken.
Wie
Horst
Wieligmann
von
den
Stadtwerken
auf
Anfrage
mitteilt,
ist
im
Augenblick
wegen
der
erhöhten
Keimzahl
im
Wasser
eine
Langzeitchlorung
erforderlich.
Dennoch
soll
der
Chlorgehalt
nicht
0,
1
Milligramm
überschreiten.
Eine
sogenannte
,,
Schocktherapie"
,
bei
der
großen
Mengen
Chlor
ins
Wasser
gegeben
und
die
Keime
dementsprechend
schnell
vernichtet
werden,
will
man,
so
Wieligmann,
den
Kunden
nicht
zumuten.
Sollte
es
in
Zukunft
in
einigen
Haushalten
penetrant
nach
Chlor
im
Wasser
riechen,
so
empfiehlt
der
Chef
der
Wasserversorgung
den
Störungsdienst
der
Stadtwerke
anzurufen,
damit
dieser
vor
Ort
mit
einer
Spülung
das
Problem
löst.
Wolfgang
Hasheider
Autor:
Wolfgang Hasheider