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1.
Erscheinungsdatum:
28.01.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Tödliche Kritik am NS-Regime
Zwischenüberschrift:
Friedrich Wilhelm Harstick wurde ins Lager verschleppt
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Ingeborg
Harstick
brachte
Fotos
und
das
Familienstammbuch
mit
zur
Stolpersteinverlegung
an
der
Dielingerstraße
24.
Hier
hat
der
Bruder
ihres
Schwiegervaters
gewohnt:
Friedrich
Wilhelm
Harstick,
der
Karl
genannt
wurde
und
ein
Kritiker
des
NS-
Regimes
war.
1943
starb
der
Osnabrücker
an
den
Folgen
seiner
Haft
im
Gefangenenlager
Aschendorfermoor.
Er
wurde
nur
29
Jahre
alt.1940
musste
Friedrich
Wilhelm
Harstick
zur
Wehrmacht.
Die
Luftwaffe
zog
ihn
ein
zur
Flakabteilung
in
Königsberg.
Im
Jahr
darauf
wurde
er
verhaftet
und
musste
vor
das
Feldkriegsgericht.
„
Zersetzung
der
Wehrkraft″
in
zwei
Fällen
lautete
das
Urteil.
Dafür
sollte
der
Osnabrücker
für
sechs
Jahre
ins
Zuchthaus.
Außerdem
wollte
das
Gericht
ihm
für
fünf
Jahre
die
Ehre
entziehen.
Damit
verlor
er
seine
bürgerlichen
Rechte.
Die
Reichsjustizverwaltung
brachte
Friedrich
Wilhelm
Harstick
in
das
Lager
II
nach
Aschendorfermoor.
Was
er
während
der
Haft
erleben
musste,
kann
niemand
mehr
berichten.
Doch
ist
überliefert,
dass
er
im
Februar
1943
unter
einer
eitrigen
Rippenfellentzündung
litt.
Der
Osnabrücker
wurde
ins
Papenburger
Marienhospital
eingeliefert.
Etwa
fünf
Wochen
später
war
er
tot.
„
Karl″
Harstick
war
zum
politischen
Opfer
der
Nationalsozialisten
geworden.
Seine
Frau
schrieb
Mitte
der
1950er-
Jahre
in
einem
Brief
an
die
Entschädigungsbehörde
der
jungen
Bundesrepublik
über
ihren
Mann:
„
Er
hat
schon
vorher
und
vor
allem
bei
der
Wehrmacht
aus
seiner
Abneigung
gegen
Hitler
kein
Hehl
gemacht.
Er
beklagte
sich
verschiedentlich
darüber,
dass
seine
Vorgesetzten
bei
der
Wehrmacht
ihn
deswegen
nicht
leiden
können
und
schlecht
behandeln.
Wegen
dieser
staatsfeindlichen
Äußerungen,
die
angeblich
auch
die
Wehrkraft
zersetzten,
wurde
er
dann
zu
der
hohen
Zuchthausstrafe
verurteilt.
Dass
diese
Angelegenheit
eine
reine
politische
war,
geht
aus
der
Tatsache
hervor,
dass
sämtliche
Bezüge
sofort
eingestellt
wurden,
selbst
das
Kindergeld.″
Anne-
Katrin
Krüger,
Patin
des
Stolpersteins
für
Friedrich
Wilhelm
Harstick,
berichtete
über
die
Schwierigkeiten
bei
Entschädigungen
für
Menschen,
die
der
Wehrmacht
zum
Opfer
gefallen
waren:
„
Die
Ämter
in
den
1950er-
Jahren
waren
so
kleinlich!
Die
Menschen,
die
Widerstand
geleistet
haben,
sind
lange
nicht
gewürdigt
worden.″
Für
die
Patin
ist
die
Stolpersteinverlegung
eine
späte
Wiedergutmachung.
Bildtexte:
In
diesem
Haus
lebte
Friedrich
Wilhelm
Harstick.
Die
Dielingerstraße
24
heute.
Verachtete
Hitler:
Friedrich
Wilhelm
„
Karl″
Harstick.
Fotos:
privat/
Jörn
Martens
Stolpersteine
Die
Stolpersteine
aus
Messing
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
ihren
letzten
Wohn-
oder
Wirkungsstätten.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
viele
Kommunen
angeschlossen
haben.
Den
Stolperstein
für
Friedrich-
Wilhelm
Harstick
verlegten
André
Beste,
Benjamin
Cotie,
René
Oechel,
Rico
Reinhold
und
Carsten
Ziegert,
die
die
Berufsfachschule
Bautechnik
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg
besuchen.
Patin
für
den
Gedenkstein
ist
Anne-
Katrin
Krüger.
Hinweise
über
das
Schicksal
von
weiteren
NS-
Opfern
werden
unter
Telefon
05
41/
323-
22
87
entgegengenommen.
Autor:
Jann Weber