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1.
Erscheinungsdatum:
20.09.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Einmalige Gelegenheit″
Zwischenüberschrift:
Wie Fritz Wolfs Werbeanzeigen den Mode-Umsatz ankurbeln sollten
Artikel:
Originaltext:
Ältere
Zeitgenossen
erinnern
sich
noch
der
Fernsehbilder
von
geradezu
legendären
„
Schlussverkäufen″
der
1960er-
bis
1980er-
Jahre,
in
denen
kaufwütige
Konsumentinnen
angesichts
exorbitanter
Preisnachlässe
die
Ladenlokale
geradezu
erstürmten.
Osnabrück
Mit
einer
Werbeanzeige
des
Osnabrücker
Schuhhauses
Wellmann
setzte
der
Karikaturist
Fritz
Wolf
bereits
1951
den
Endspurt
kauflustiger
Damen,
Herren
und
Jugendlicher
um
die
attraktivsten
Angebote
ins
Bild.
„
Wohin
rennen
die
denn?
″,
fragt
sich
der
Herr
mit
Aktentasche
und
leichtem
Mantel
beim
Anblick
vorbeirennender
Mitbürger,
die
mit
wehendem
Haarschopf
und
fliegenden
Schritten
offenbar
nur
ein
Ziel
kennen:
den
„
Sommer-
Schluß-
Verkauf″
in
den
beiden
Filialen
des
Schuhhauses.
Sogar
die
Spatzen
pfeifen
gut
gelaunt
von
den
Straßenschildern,
dass
an
der
Möserstraße
36
und
der
Buerschen
Straße
68
vom
31.
Juli
bis
zum
12.
August
hochwertige
Markenschuhe
für
kleines
Geld
zu
haben
sind.
Zwischen
1,
90
und
26,
90
DM
kosteten
preisreduzierte
Schuhe
ein
halbes
Jahrzehnt
nach
dem
Ende
des
Zweiten
Weltkrieg
und
knapp
zwei
Jahre
nach
der
Währungsreform,
die
Handel
und
Wandel
auf
eine
solide
Basis
gestellt
hatte.
Allerdings
waren
die
sommerlichen
wie
winterlichen
Rabattschlachten
über
Jahrzehnte
aus
Wettbewerbsgründen
lediglich
für
zwei
Wochen
erlaubt,
sodass
die
Nation
dem
modischen
Ausramsch
regelmäßig
entgegenfieberte.
Heute
zieht
sich
dieser
–
je
nach
Witterung
–
bis
in
den
September
hin,
und
beim
Stadtbummel
lässt
sich
auch
in
diesen
Tagen
noch
immer
manches
sommerliche
Modeschnäppchen
machen.
Für
das
Schuhhaus
Wellmann
gestaltete
Fritz
Wolf
zudem
eine
weitere,
ähnliche
Werbeanzeige
zum
„
Winter-
Schluss-
Verkauf″
des
Jahres
1950.
1953
beleuchtete
Fritz
Wolf
verschiedene
Aspekte
eines
winterlichen
Ausverkaufs
in
fünf
Zeichnungen
für
die
„
Neue
Tagespost″,
die
den
Duktus
der
späteren
Zeichnungsfolgen
für
den
„
Stern″
und
die
„
Brigitte″
vorwegnimmt.
Besonders
prägnant:
Zwei
Damen
wähnen
sich
zu
schlaftrunkener
Zeit
als
„
Erste″
vor
der
verschlossenen
Eingangstür
des
Geschäftes
–
nicht
ahnend,
dass
dort
bereits
ein
ganzer
Pulk
weiterer
Frühaufsteher
wartet.
Unter
Fritz
Wolfs
frühen
Auftraggebern
für
Werbung
war
auch
das
Bekleidungshaus
„
Dehne
und
Sopp″
in
der
Großen
Straße
und
die
„
Neue
Tagspost″,
die
insbesondere
ihre
Kleinanzeigen
bewarb:
ein
Wolf′sches
Aufgabenfeld,
das
heute
weitgehend
in
Vergessenheit
geraten
ist.
Vor
allem
in
den
fünf
Anzeigen
für
„
Dehne
und
Sopp″
lässt
Fritz
Wolf
seine
gesellschaftliche
Beobachtungsgabe
aufblitzen.
Sämtlich
1956
entstanden,
appellieren
zwei
von
ihnen
an
die
Kindersehnsucht
nach
altersgerechter
Kleidung.
Ob
ein
weinender
Junge
im
Herrendress
oder
ein
trauriges
Mädchen
im
viel
zu
großen
Nachthemd:
Fritz
Wolf
spricht
das
Gewissen
der
Eltern
an
oder
zeigt
in
einer
dritten
Zeichnung,
wie
eine
„
junge
Dame″
im
Mantel
von
„
Dehne
und
Sopp″
bei
ihren
Freundinnen
punktet.
Auch
für
die
Herren
der
Schöpfung
kann
sich
das
Textilgeschäft
als
lohnendes
Ziel
erweisen,
wenn
sie
etwa
ein
„
flottes
Sporthemd″
brauchen
oder
ihre
alten
„
Wehrmachtssocken″
ersetzen
wollen.
Tatsächlich
fand
der
ob
seines
gediegenen
Herrenoutfits
an
den
Händen
von
Vater
und
Mutter
zeternde
Junge
Jahrzehnte
später
eine
Fortsetzung
in
der
Frauenzeitschrift
„
Brigitte″.
Dort
führte
Fritz
Wolf
vor
„
Was
Kinder
so
anziehen
müssen…″
Zur
Person:
Hermann
Queckenstedt
ist
Sprecher
des
Fritz-
Wolf-
Kuratoriums
und
Direktor
des
Diözesanmuseums
Osnabrück.
Autor:
Hermann Queckenstedt