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1.
Erscheinungsdatum:
28.04.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Petition für Erhalt der Integrationshilfe
Angst vor Kürzung bei Migrationsberatung
Zwischenüberschrift:
Träger der Flüchtlingssozialarbeiten fürchten Einschnitte – Petition hat schon mehr als 1100 Unterstützer
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
Osnabrück
fürchten
die
Träger
der
Flüchtlingssozialarbeit,
dass
das
Land
Niedersachsen
wie
angekündigt
im
nächsten
Jahr
den
Rotstift
ansetzt.
Die
Flüchtlingshilfe
Rosenplatz
hat
bereits
eine
Petition
gegen
mögliche
Mittelkürzungen
gestartet,
und
die
Träger
richten
einen
Appell
ans
Land.
Die
Träger
der
Flüchtlingssozialarbeit
in
Osnabrück
fürchten
eine
erhebliche
Kürzung
der
Landesmittel
für
die
Migrationsberatung.
Die
ehrenamtliche
Flüchtlingshilfe
Rosenplatz
hat
deshalb
eine
Online-
Petition
gestartet.
Mehr
als
1100
Personen
haben
bereits
unterschrieben.
Osnabrück.
Wie
viel
Geld
will
das
Land
Niedersachsen
im
kommenden
Jahr
noch
für
die
Flüchtlingssozialarbeit
ausgeben?
Das
ist
die
Frage,
die
die
Stadt
Osnabrück,
die
Träger
Caritas,
Outlaw
und
Exil
sowie
viele
Ehrenamtliche
umtreibt.
„
Zur
Debatte
steht
eine
Kürzung
um
50
Prozent″,
schreibt
die
Flüchtlingshilfe
Rosenplatz
in
der
Petition,
die
sich
an
Sozialministerin
Carola
Reimann
und
Innenminister
Boris
Pistorius
(beide
SPD)
richtet.
„
Wir
fordern
Sie
mit
Nachdruck
dazu
auf,
die
Finanzierung
der
Migrationsberatung
in
Osnabrück
und
allen
anderen
niedersächsischen
Gemeinden
nicht
zurückzufahren,
sondern
–
im
Gegenteil
–
zu
verbessern!
″
In
der
Landeshauptstadt
beginnt
so
langsam
die
Anmeldung
von
Mitteln
für
den
Haushalt
2019.
Im
Februar
hatte
das
zuständige
Landesamt
die
Bewilligungsbescheide
für
dieses
Jahr
verschickt
–
verbunden
mit
dem
Hinweis,
dass
die
mittelfristige
Finanzplanung
ab
2019
„
eine
erhebliche
Kürzung
bei
der
Migrationsberatung″
vorsehe.
„
Es
ist
zu
erwarten,
dass
Kürzungen
von
Zuwendungen
unumgänglich
sind
oder
Zuwendungen
ganz
entfallen″,
heißt
es
darin.
Knackpunkt
sind
laut
dem
Osnabrücker
SPD-
Landtagsabgeordneten
Frank
Henning
Bundesmittel,
die
nach
zwei
Jahren
zum
Jahr
2019
auslaufen.
Noch
sei
unklar,
ob
der
Bund
weiteres
Geld
für
die
Integrationsarbeit
zur
Verfügung
stellt
und,
falls
nicht,
ob
das
Land
dann
einspringt.
Im
niedersächsischen
Sozialministerium
werde
zurzeit
ein
Konzept
erarbeitet,
wie
die
weitere
Flüchtlingssozialarbeit
aussehen
solle,
berichtet
Henning.
Seine
Meinung:
„
Ich
finde,
da
darf
nicht
gekürzt
werden.″
Ministeriumssprecherin
Naila
Eid
antwortet
unserer
Redaktion
schriftlich,
„
dass
die
Haushaltsaufstellung
für
das
kommende
Jahr
zurzeit
unter
Berücksichtigung
der
aktuellen
Migration
und
des
sich
daraus
ergebenden
Integrationsbedarfs
erfolgt.
Es
liegen
derzeit
keine
Entscheidungen
über
Kürzungen
vor.″
Trotzdem
ist
in
Osnabrück
die
Sorge
groß,
dass
das
Angebot
massiv
eingedampft
werden
muss
–
trotz
anhaltend
hoher
Nachfrage.
Neun
Vollzeitstellen
in
der
Osnabrücker
Flüchtlingssozialarbeit
werden
derzeit
fast
ausschließlich
vom
Land
finanziert.
Die
Koordinierungsstelle
besteht
aus
einem
Mitarbeiter
der
Stadt
sowie
mehreren
Sozialarbeitern
der
gemeinnützigen
Outlaw
GmbH
(3
Stellen)
und
der
Caritas
(2,
75
Stellen)
–
alle
zu
90
Prozent
vom
Land
finanziert
und
zu
10
Prozent
von
der
Stadt.
Beim
Verein
Exil,
der
eng
mit
der
Koordinierungsstelle
zusammenarbeitet,
werden
weitere
2,
25
Beraterstellen
zu
mehr
als
80
Prozent
vom
Land
getragen,
sagt
Exil-
Geschäftsführerin
Sara
Höweler.
„
Wenn
man
das
Angebot
beschneidet,
verlangsamt
man
den
Integrationsprozess″,
warnt
Gabi
Gaschina,
Bereichsleiterin
bei
Outlaw.
„
Das
wird
uns
als
Gesellschaft
später
mehr
kosten.″
Die
Sprechstunden,
egal
ob
in
den
Gemeinschaftsunterkünften
oder
in
den
Geschäftsstellen,
seien
voll,
berichten
Gaschina
und
Maren
Wilmes,
Bereichsleiterin
Migration
bei
der
Caritas.
Ihre
Kollegen
gehen
in
die
Gemeinschaftsunterkünfte,
versuchen
Konflikte
zu
lösen
und
helfen
den
Geflüchteten
bei
familiären
Problemen
ebenso
wie
bei
den
komplizierten
Asylverfahren
und
dem
Familiennachzug.
Sie
zeigen
ihnen,
wie
sie
Sprachkurse
belegen,
die
Schule
besuchen
und
Ausbildung
oder
Arbeit
finden
können
und
was
es
an
Freizeitmöglichkeiten
gibt.
Oft
seien
sie
in
diesen
Fragen
die
einzigen
Ansprechpartner,
schreiben
die
drei
Träger
in
einem
Positionspapier,
das
sie
kommende
Woche
an
den
Sozial-
und
Haushaltsausschuss
des
Landtages
schicken
wollen,
wie
Sara
Höweler
von
Exil
ankündigt.
Einige
Verbände
und
Vereine
hätten
bereits
ihre
Unterstützung
dieses
Appells
zugesagt,
etwa
Diakonie,
Awo,
DGB,
Bündnis
gegen
Rassismus
und
weitere.
Mittlerweile
sind
es
mehr
als
4700
Geflüchtete,
die
seit
2014
nach
Osnabrück
kamen.
Die
Phase
des
großen
Ansturms
sei
zwar
vorbei,
doch
anzunehmen,
es
bestehe
kein
Beratungsbedarf
mehr,
sei
falsch,
betont
Caritas-
Mitarbeiterin
Wilmes.
„
Integration
findet
nicht
in
ein
bis
zwei
Jahren
statt.″
Und
außerdem
kommen
weiterhin
wöchentlich
Flüchtlinge
in
Osnabrück
an,
und
zwar
Familien,
in
denen
der
Unterstützungsbedarf
noch
höher
ist
als
bei
Alleinstehenden.
„
Die
Einrichtung
der
Koordinierungsstelle
war
richtig
und
wichtig″,
unterstreicht
Osnabrücks
Stadtrat
Wolfgang
Beckermann
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
„
Wir
haben
die
Weichen
im
Sinne
einer
Willkommenskultur
gestellt″,
sagt
er.
„
Da
muss
man
weitermachen
und
darf
nicht
aufhören.Jetzt
geht
es
eigentlich
erst
richtig
los.″
Der
Sozialdezernent
betont:
„
Ich
sehe
das
Land
in
der
Pflicht,
die
Kommunen
weiterhin
in
der
Integrationsarbeit
zu
unterstützen
und
nicht
im
Regen
stehen
zu
lassen.″
Bildtext:
Wer
nach
Deutschland
flüchtet,
hat
im
neuen
Land
viele
Fragen
–
und
dabei
helfen
die
Sozialarbeiter.
Foto:
Archiv/
Gert
Westdörp
Kommentar
Fatal
Dass
nicht
mehr
so
viele
Flüchtlinge
nach
Deutschland
kommen
wie
vor
zwei
bis
drei
Jahren,
heißt
nicht,
dass
sich
das
Thema
erledigt
hat.
Im
Gegenteil.
Denn
jetzt
fängt
die
eigentliche
Arbeit
an,
jetzt
geht
es
darum,
sie
zu
integrieren.
4700
Flüchtlinge
sind
es
alleine
in
Osnabrück,
die
nicht
sich
selbst
überlassen
werden
dürfen.
Sollten
Bund
und
Land
ausgerechnet
jetzt
an
der
Flüchtlingssozialarbeit
kürzen,
wäre
das
fatal
und
würde
sich
in
einigen
Jahren
rächen.
Denn
schon
die
Zahl
der
Ehrenamtlichen
und
das
Spendenaufkommen
für
die
Flüchtlingshilfe
sind
zurückgegangen.
Dabei
sind
die
Gemeinschaftsunterkünfte
voll,
und
ohne
Unterstützung
von
außen
haben
die
Geflüchteten
schlechte
Karten,
im
Land
Fuß
zu
fassen.
Noch
ist
in
Berlin
und
in
Hannover
nichts
entschieden.
Mag
sein,
dass
die
ganze
Aufregung
um
mögliche
Mittelkürzungen
umsonst
ist.
Aber
es
ist
gut,
wenn
die
Petition
der
Flüchtlingshilfe
Rosenplatz
und
der
Appell
der
Träger
der
Flüchtlingssozialarbeit
mal
wieder
mehr
Aufmerksamkeit
darauf
lenken,
dass
all
die
geflüchteten
Menschen
nun
im
Land
sind
und
weiterhin
Hilfe
benötigen.
Autor:
Sandra Dorn