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1.
Erscheinungsdatum:
05.02.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Regenwetter verschärft Gülleproblem
Zwischenüberschrift:
Flüssigdünger darf nicht auf wassergesättigte Böden ausgebracht werden
Artikel:
Originaltext:
„
Wir
versuchen
es
in
den
nächsten
Tagen
auf
Sandboden.″
Andreas
Spiering
weiß,
dass
das
nur
ein
Tropfen
auf
den
heißen
Stein
ist.
Äcker
und
Grünland
sind
wassergesättigt
und
deshalb
für
Gülle
&
Co.
gesperrt.
Osnabrück.
Andreas
Spiering
(32)
hat
einige
Sandinseln
entdeckt,
sie
machen
etwa
15
Hektar
aus.
„
Doch
das
ist
nicht
mal
ein
Prozent
der
Kundenflächen,
die
wir
düngen
sollen″,
erläutert
der
Chef
des
Lohnunternehmens
Scheiper
in
Bad
Laer.
Seit
vier
Monaten
hadern
die
Landwirte
mit
dem
Wetter.
Schon
im
Herbst
waren
die
Böden
so
nass,
dass
keine
Gülle
mehr
ausgebracht
werden
konnte.
Mit
dem
Grundwasserspiegel
stieg
auch
der
Güllepegel
in
den
Sammelbehältern
auf
den
Höfen.
Schweine-
und
Rindviehhaltern
bleibt
bis
heute
die
Hoffnung,
dass
die
Regenfronten
sich
schnell
verziehen.
Doch
auch
wenn
schlagartig
trockenes
Wetter
aufziehen
würde,
dürfte
es
noch
einige
Zeit
dauern,
bis
Äcker
und
Grünland
wieder
befahrbar
sind.
„
Wir
müssen
unsere
Böden
unbedingt
schonen″,
sagt
Hermann
Dörmann
(54)
aus
Bissendorf.
Der
Schweinehalter
hat
seit
August
keinen
Flüssigdünger
mehr
ausgebracht
–
wegen
der
nassen
Witterung.
In
der
Sperrzeit
war
das
Ausbringen
von
Dünger
auf
Ackerland
(1.
November
bis
31.
Januar)
und
auf
Grünland
(15.
November
bis
31.
Januar)
ohnehin
untersagt.
Ausnahmen
mussten
bis
Ende
Oktober
begründet
und
kostenpflichtig
beantragt
werden.
Der
Landkreis
Osnabrück
hatte
im
Dezember
betroffenen
Landwirten
in
Aussicht
gestellt,
ihren
Wirtschaftsdünger
vor
Ende
der
Sperrfrist
ausbringen
zu
können.
Die
erforderliche
wasserwirtschaftliche
Genehmigung
schlug
mit
200
Euro
zu
Buche,
plus
Auslagen.
Detlef
Wilcke
vom
Fachdienst
Wasserwirtschaft
des
Landkreises
machte
auf
Anfrage
deutlich,
dass
von
dieser
Möglichkeit
kein
Landwirt
Gebrauch
gemacht
hat.
Möglicherweise
lag
es
auch
daran,
dass
die
schweren
Gülletransporter
auf
den
wassergesättigten
Böden
einfach
nicht
fahren
konnten,
ohne
schwere
Schäden
anzurichten.
Dass
Schweinehalter
Dörmann
dennoch
kein
Problem
mit
der
hochschwappenden
Gülle
hat,
liegt
an
seinem
neuen
Sammelbehälter,
der
1500
Kubikmeter
fasst.
Entsprechend
groß
ist
seine
Kapazität,
die
er
schon
einem
Nachbarn
und
einem
befreundeten
Landwirt
zur
Verfügung
gestellt
hat,
die
an
ihre
Lagergrenzen
gestoßen
sind.
Dörmanns
neuer
Pott
ist
aber
nicht
wegen
der
momentanen
Lage
entstanden,
so
schnell
geht
das
nicht.
Die
Baugenehmigung
beantragte
er
vor
drei
Jahren,
in
Betrieb
ging
das
Güllelager
vor
einigen
Wochen
samt
sensibler
Leckerkennung
und
einer
Bedachung,
die
allein
rund
30
000
Euro
gekostet
hat.
Während
Dörmann
in
einer
komfortablen
Lage
ist,
hat
Andreas
Spiering
mehrere
Hilferufe
auf
dem
Tisch.
Bevor
die
Behälter
überschwappen,
beißen
einige
Landwirte
in
einen
sauren
Apfel.
Sie
lassen
von
Spiering
ihren
eigentlich
kostbaren
Flüssigdünger
abfahren.
Nachfrager
gibt
es
besonders
in
Regionen,
in
denen
es
kaum
Viehhalter,
stattdessen
fast
nur
Ackerbauern
gibt.
So
fahren
Spierings
Gülletanker
nach
Warburg
(150
Kilometer)
und
sogar
in
die
Eifel.
Dabei
kommen
schnell
mal
hin
und
zurück
über
500
km
zusammen.
Die
Kosten
bezahlt
der
abgebende
Landwirt.
Das
kann
teuer
werden.
Schweinehalter
sprechen
von
Kosten
zwischen
fünf
und
zehn
Euro
pro
Mastschwein.
Volle
Güllebehälter
Katharina
Lingemann
(29)
vom
Lohnunternehmen
B+
L
schöpft
derzeit
alle
Möglichkeiten
aus,
um
ihren
Kunden
zu
helfen.
Allerdings
sind
die
Güllebehälter
bei
B+
L
bereits
mit
3500
Kubikmeter
gefüllt.
Deshalb
sucht
sie
Lagerkapazitäten
für
ihre
Kunden.
Dabei
geht
es
auch
um
stillgelegte,
aber
funktionsfähige
Behälter
von
aufgegebenen
Betrieben.
Bernd
Hannemann
(50)
aus
Glandorf
berichtet,
dass
seine
sandigen
Äcker
nicht
befahrbar
sind.
Außergewöhnlich
war,
dass
das
Wasser
darauf
mehrere
Tage
gestanden
hat:
„
Das
haben
wir
bestimmt
20
Jahre
nicht
gehabt.″
Die
Aufnahmekapazität
seiner
Sammelbehälter
wird
in
etwa
vier
Wochen
erschöpft
sein.
Bis
dahin
sollte
sich
das
Problem
erledigt
haben,
hofft
er.
Hendrik
Große-
Schawe
(30)
aus
Lüstringen,
dessen
Betrieb
in
einem
Wasserschutzgebiet
liegt,
hat
vor
einigen
Jahren
einen
neuen
Behälter
gebaut,
der
ihm
zurzeit
noch
eine
Kapazität
von
etwa
vier
Wochen
garantiert.
Der
Lagerpuffer
von
Milchbauer
Heiner
Kolkmeyer
aus
Osnabrück-
Atter
wird
sich
Mitte
Februar
erschöpfen.
Benno
Brandwitte
(47)
aus
Glandorf
zeigt
sich
noch
halbwegs
entspannt.
Wie
Kolkmeyer
hat
er
mit
Berufskollegen
über
Zwischenläger
nachgedacht,
hofft
aber
auf
Wetterbesserung.
Ansonsten
trifft
es
ihn
in
14
Tagen:
Gülleabgabe
an
Ackerbauern
in
der
Soester
Börde.
„
Der
Transport
könnte
bis
zu
20
Euro
pro
Kubikmeter
Gülle
kosten″,
fürchtet
Brandwitte.
Bildtext:
Warten
auf
Wetterbesserung:
Auf
den
durchweichten
Böden
der
Region
gibt
es
nur
wenige
Möglichkeiten,
die
Gülle
auszubringen.
Foto:
Archiv/
Michael
Gründel
Autor:
Harald Preuin