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1
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Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
20.03.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Berichte
über
einen
Tag,
an
dem
Tausende
von
Osnabrücker
ohne
Wasserversorgung
waren.
Die
Ursache
war
das
defekte
Rohr
unter
der
Hannoverschen
Straße.
Überschrift:
Mit dem Teekessel Wasser geholt
Wasserfontäne gesucht und nur Pfützen gefunden
Zwischenüberschrift:
Tausende saßen auf dem Trockenen
Rohrbruch: Schulen und Geschäfte schlossen, Andrang an der Zapfstellen
Artikel:
Originaltext:
Wasserfontäne
gesucht
und
nur
Pfützen
gefunden
Tausende
saßen
auf
dem
Trockenen
Von
Beate
Dammermann
Kanalbauer
an
der
Miquelstraße
bekamen
gestern
Morgen
den
Zorn
wasserloser
Anwohner
zu
spüren:
"
Habt
ihr
ne
Leitung
getroffen?
",
wurden
sie
angemeckert.
Doch
sie
waren
unschuldig
und
bald
sprach
es
sich
herum:
Seit
6
Uhr
waren
Tausende
Haushalte
zwischen
Iburger
Straße
und
Lüstringen
in
den
Stadtteilen
Voxtrup,
Gretesch,
Neustadt,
Fledder
und
Kalkhügel
ohne
das
lebensnotwendige
Nass.
Gegen
18
Uhr
floss
das
Wasser
dann
wieder.
Die
Telefone
bei
der
Störungsstelle
der
Stadtwerke
liefen
heiß.
"
Wir
suchen
fieberhaft"
,
beteuerte
Stadtwerkesprecher
Peter
Horenburg.
Irgendwo
in
dem
100
Kilometer
langen
Leitungsnetz,
gespeist
vom
Hochbehälter
Schölerberg,
musste
es
einen
Bruch
gegeben
haben.
Doch
wo,
wusste
niemand.
"
Wir
haben
keine
Anrufe,
dass
irgendwo
Wasser
aus
der
Erde
sprudelt
und
müssen
einfach
suchen."
Über
Rundfunk
wurden
die
Osnabrücker
aufgefordert,
eine
mögliche
Wasseraustrittsstelle
zu
melden.
Keine
brauchbaren
Reaktionen,
nur
Hinweis
auf
Regenpfützen.
"
Das
Wasser
muss
nicht
an
der
überfläche
austreten,
es
kann
auch
irgendwo
zwischen
Felsspalten
im
Grundwasser
versickern"
,
so
Horenburg.
"
Selbst
Wasserwerker
mit
30-
jähriger
Erfahrung
sind
ratlos
und
schütteln
nur
mit
dem
Kopf.
Sie
haben
dafür
keine
Erklärung"
,
berichtete
der
Pressesprecher.
50
Mitarbeiter
der
Stadtwerke
schwärmten
aus,
am
Abend
durch
externe
Monteure
abgelöst.
Sie
teilten
die
betroffenen
Stadtteile
in
Planquadrate
ein,
schlossen
einzelne
Bereiche
vom
Netz
ab
und
warteten
auf
Rückmeldung
vom
Wasserwerk,
ob
sie
dadurch
einen
Druckanstieg
und
-
abfall
erreicht
hatten.
"
Es
ist
nicht
wie
beim
Strom,
wo
man
die
Störungen
örtlich
eingrenzen
kann"
,
erklärte
Horenburg.
Den
ganzen
Tag
über
wurden
Leitungen
auf-
und
abgesperrt,
der
Druck
gemessen,
aus
Thiene
und
Wittefeld
Wasser
zugeleitet.
Immerhin:
Um
16.50
Uhr
war
klar,
dass
im
Bereich
Voxtrup
kein
Leck
war.
10
000
Menschen
bekamen
wieder
Wasser.
Um
17.40
Uhr
war
auch
die
Iburger
Straße
wieder
voll
am
Netz,
der
Rohrbruch
auf
einen
Quadratkilo-
Ein
unsichtbares
Leck
im
Fledder
meter
eingegrenzt
-
und
gegen
18
Uhr
die
Nachricht:
Das
Riesenleck
liegt
(von
außen
nicht
sichtbar)
unter
der
Kreuzung
Hannoversche
Straße
/
Großer
Fledderweg.
Sofort
wurde
die
Straße
gesperrt,
die
Bagger
rückten
an.
Spät
in
der
Nacht
sollte
der
Schaden
behoben
sein.
Bis
dahin
erinnerten
einige
Orte
in
den
betroffenen
Stadtteilen
an
Nachkriegs-
oder
Notstandsgebiete:
Menschen
füllten
Wassereimer
an
Notzapfstellen.
30
Freiwillige
vom
Technischen
Hilfswerk
aus
Osnabrück,
Ibbenbüren
und
Melle
sowie
Helfer
des
DRK
füllten
Tanks
und
"
Wasserblasen"
mit
Wasser
und
schlossen
Rohrleitungen
mit
Wasserhähnen
an.
"
Es
ist
das
erste
Mal,
dass
wir
unser
Material
im
Inland
einsetzen"
,
sagte
THW-
Zugführer
Martin
Hagedorn.
"
Zuletzt
haben
wir
es
bei
der
Flutkatastrophe
in
Mosambique
verwendet."
Um
die
Wassercontainer
zu
den
Menschen
zu
bringen,
wurden
sogar
Lkw
von
Privatfirmen
angeheuert.
UNSICHTBAR
unter
der
Hannoverschen
Straße:
An
dieser
Stelle
ist
die
Versorgungsleitung
gestern
Morgen
gebrochen.
Mitarbeiter
der
Stadtwerke
tauschten
das
defekte
Rohr
noch
in
der
Nacht
aus.
Unser
Foto
entstand
um
22.30
Uhr.Fotos:
Michael
Hehmann
Mit
dem
Teekessel
Wasser
geholt
Rohrbruch:
Schulen
und
Geschäfte
schlossen,
Andrang
an
den
Zapfstellen
"
So
ein
Tag
ohne
Wasser
ist
doch
nicht
schlimm.
In
Kasachstan
gab
es
oft
sehr
lange
keins."
Still
und
ohne
Aufregung
füllte
Jahan
Wirt
gestern
an
der
Josef
kirche
zwei
Plastikeimer
und
bedankte
sich
noch
sehr
freundlich
bei
den
Helfern
an
der
provisorischen
Zapfstelle.
Auch
Nachbar
Harald
Adomeit
nahm'
s
gelassen:
"
Für
den
Kaffee
habe
ich
mir
vorhin
Mineralwasser
gekauft.
Aber
für
die
Toilette
braucht
man
schon
mehr
Wasser"
,
sagte
er
und
zog
ebenfalls
mit
zwei
Eimern
von
dannen.
Nach
dem
Wasserrohrbruch
hatten
40
000
Osnabrücker
kein
Wasser.
Doch
ab
13
Uhr
floss
das
kühle
Nass
an
16
Zapf-
Standorten
aus
den
Häh-
Am
Morgen
nur
Katzenwäsche
nen.
Stadtwerke-
Mitarbeiter
Michael
Plogmann
betreute
an
der
Ameldungstraße
eine
Zapfstelle,
wo
Anwohner
in
Eimern,
Kanistern
und
Teekesseln
das
kostbare
Nass
abholten.
"
Es
ist
kein
Trinkwasser"
,
so
sein
Hinweis,
"
vorsichtshalber
sollte
man
es
abkochen."
Trinkwasser
war
es
zwar,
was
er
ausgab,
aber
weil
einige
Tanks
zuvor
desinfiziert
worden
waren,
musste
dieser
"
rechtliche
Hinweis"
sein.
Hildegard
Müller
war
trotzdem
dankbar
für
die
Hilfe
- "
für
die
Klospülung"
.
Normale
Haushalte
hatten
unter
dem
Wassermangel
nicht
so
sehr
zu
leiden.
Gut,
morgens
gab
es
nur
Katzenwäsche
und
bei
Toilettengängen
mehrerer
Familienmitglieder
zu
warten,
bis
die
tröpfelnden
Leitungen
die
Spülkästen
wieder
gefüllt
hatten,
war
noch
möglich.
Eigenheimbesitzer
konnten
sogar
Wasser
aus
Regentonnen
nehmen
oder
hatten
gar
einen
eigenen
kleinen
Brunnen.
Man
behalf
sich,
so
gut
es
ging.
Schlimmer,
manchmal
im
wahrsten
Sinne
des
Wortes
zum
Himmel
stinkend,
wurde
es
dort,
wo
viele
Menschen
in
einem
Gebäude
lernten
oder
arbeiteten.
"
Was
soll
man
schon
tun,
ohne
Wasser?
Eben
nicht
die
Spülung
ziehen"
,
so
ein
Mitarbeiter
aus
dem
Telekom-
Verwaltungsgebäude
an
der
Hannoverschen
Straße.
Von
der
Polizei
am
Kollegienwall
schlichen
sich
vor
allem
Mitarbeiterinnen
auf
die
"
stillen
Ortchen"
des
Marienhospitals,
das
dank
eigener
Brunnen
vom
Notstand
nicht
betroffen
war.
Ebenso
wie
auch
das
Kinderhospital
nicht.
Verwaltungsleiter
Wilfried
Lübbers
berichtete,
das
Haus
habe
Wasser
eimerweise
als
"
Notration"
bereitgestellt,
"
aber
noch
läuft
alles
normal"
.
Neben
dem
Medizinbetrieb
gab
es
auch
in
der
Küche
für
die
über
100
kleinen
Patienten
plus
Mitarbeiter
keine
Einschränkung:
Frischer
Salat,
Gemüseauflauf
und
Nachspeise
wurden
planmäßig
serviert.
Im
Paulusheim
an
der
Magdalenenstraße
hingegen
wurde
vom
Technischen
Hilfswerk
eine
kleine
Wasserleitung
ins
Haus
gelegt.
Die
dreizehn
Schulen
in
den
wasserlosen
Stadtteilen
bekamen
um
8.30
Uhr
von
der
Schulverwaltung
die
Erlaubnis,
schulfrei
zu
geben
-
und
nutzten
das
auch,
als
sich
die
hygienischen
Zustände
verschlimmerten.
"
Unsere
Waschanlage
geht
nicht,
aber
für
den
Kaffeeautomaten
reicht
der
schwache
Wasserdruck"
,
sagte
Nebojsa
Busch
von
der
Westfalen-
Tankstelle
an
der
Hannoverschen
Straße.
Einige
Häuser
weiter,
im
Fitnessstudio
WOF,
Das
Geschirr
stapelte
sich
bis
zum
Abend
wurde
mittags
dicht
gemacht.
"
Da
merkt
man
erst,
wie
abhängig
man
vom
Wasser
ist"
,
sagte
Mitarbeiter
Stefan
Metzer.
Sauna,
Duschen
und
vor
allem
die
Toiletten
konnten
nicht
benutzt
werden,
letztere
wurden
zwischendurch
notdürftig
mit
Mineralwasser
gereinigt.
Heidi
Puck
musste
ihren
Frisiersalon
an
der
Iburger
Straße
praktisch
schließen:
"
Das
Wasser
tröpfelt
nur
aus
der
Leitung,
seit
heute
Morgen
haben
wir
nur
trocken
schneiden
können
und
meine
Angestellte
ist
jetzt
nach
Hause
gegangen"
,
erzählte
sie
am
Mittag.
Silke
Rumker,
Chefin
des
Restaurants
Bauernkate
an
der
Meller
Straße,
konnte
zwar
noch
die
Gäste
mit
ihrem
Mittagsmenü
versorgen,
aber
die
Spülmaschine
stand
still:
"
Das
Geschirr
stapelt
sich
in
der
Küche,
bis
heute
Abend
werden
wir
improvisieren
müssen."
(d./
fhv)
KEIN
WASSER
AUS
DER
DUSCHE:
Stefan
Metzer
vom
Fitnessstudio
World
of
Fitness
musste
die
Sportwilligen
gestern
nach
Hause
schicken.
Ob
die
dort
Wasser
hatten?
Autor:
d., fhv